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Hier existiert eine andere Welt Unterwegs in der künstlichen Unterwelt von Huashan –
Ein 8. Weltwunder im Süden der Volksrepublik China
von H a r t w i g H a u s d o r f Eigentlich hatte ich mir nach meinem Besuch in China im Jahre 2007 vorgenommen, dieses Kapitel abzuschließen und mich anderen Zielen auf dieser Welt zuzuwenden. Bis, ja bis mich die Kunde eines im Südosten des Riesenreichs gelegenen Höhlensystems künstlichen Ursprungs erreichte. Die in unbekannter Vorzeit aus dem Felsgestein herausgearbeiteten Hallen und Kavernen sollten alles bislang Bekannte in den Schatten stellen. Die Ausdehnung sollte gar Hunderte Quadratkilometer betragen. Also musste ich nochmals ins legendäre „Reich der Mitte“...

Ein Wald voller Fragezeichen

Südwestlich der Stadt Hangzhou und im Dreiländereck der Provinzen Zhejiang, Jianxi und Anhui liegt, etwa 12 Kilometer außerhalb der Stadt Tunxi, am Ufer des Flusses Xin'an der Eingang zu einem schier unglaublichen unterirdischen Labyrinth. Über dessen Ausdehnung erzählte man Phantastisches, was sich allerdings bei meinem Besuch vor Ort etwas relativierte - ohne der Anlage auch nur einen Hauch des Sensationellen zu nehmen!

Das Höhlensystem ist eindeutig künstlichen Ursprungs, wurde von unbekannten Baumeistern vor noch unbekannteren Zeiten aus dem harten Felsgestein herausgehauen. Oder aber mit einer weit fortschrittlicheren Technologie geschaffen. Diese buchstäblich aus dem Vollen geschnitzte Unterwelt ist ein einziger Wald von Fragezeichen. Denn genau genommen dürfte es das unterirdische Labyrinth überhaupt nicht geben. Denn es gehört in die Kategorie jener Funde, die es mühelos schaffen, unser schönes aber hoffnungslos antiquiertes Weltbild aus den Angeln zu heben.

Von dem Fund hörte ich im Oktober 2013 von dem Schweizer Autor und Journalisten Luc Bürgin, der das Wunderwerk in einem Vortrag auf dem One-Day-Meeting der „Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI“ (A.A.S.) in Ulm präsentierte. Mir war in diesem Augenblick klar, dass ich mich noch einmal nach China begeben musste. Denn was Luc an Bildern und Fakten mitbrachte, vermag selbst den mit ungewöhnlichen Dingen Vertrauten in Erstaunen und Ratlosigkeit zu versetzen. Mitte Juni 2015 war es dann auch für mich soweit.

Mit Wasser vollgelaufen

Auf einer schwankenden Hängebrücke von 130 Meter Länge, über den nach einem Gewitterguss gefährlich angeschwollenen Xin'an-Flusses, gelangten wir - eine Gruppe meiner Leser, von denen mich mehrere geraume Zeit „bearbeitet“ hatten, nochmal eine China-Reise zu führen - zu einem gepflasterten Weg, von dem aus die Zugänge zu mehreren Höhlen abzweigen.

Bislang sind insgesamt 36 einzelne Höhlen - Nicht vergessen: Alle sind künstlich aus dem Gestein herausgearbeitet - bekannt. Im August 2000 wurde die Anlage teilweise freigegeben, das heißt:

Fünf Höhlen sind zugänglich gemacht worden:

Am 20. Mai 2001 war der damalige chinesische Staatspräsident, Jiang Zemin, vor Ort und taufte die Anlage in „Huashan Mysterious Grottoes“ – „Die mysteriösen Grotten von Huashan“.

Dass die anderen 31 nach wie vor für die Öffentlichkeit gesperrt sind, hat jedoch nichts mit Vertuschung zu tun. Denn das Hauptproblem ist, dass die imposanten Kavernen permanent unter Wasser stehen, das unterirdisch aus dem nahen Xin'an-Fluss hereindringt. Sogar die für Besucher zugänglichen Grotten müssen praktisch permanent abgepumpt werden, da sie sonst in kurzer Zeit wieder mit Wasser vollgelaufen waren.

Und viele der Höhlen konnten auch noch gar nicht ausgegraben werden; ich konnte an mehreren Stellen die imposanten Eingangstore sehen, bis zu deren Unterrand noch Erdreich, Steine und Gesteinsschutt reichten.

Tonscherben und Dinosaurierspuren

Dass dort unterirdische Kavernen existieren, durfte schon langer bekannt sein. Denn bereits in den 50er oder 60er Jahren soll zufällig ein Bauer durch eine Felsöffnung in die Höhlenwelt gestürzt sein und in der Folge von deren Existenz berichtet haben.

Doch es sollte noch bis 1995 dauern, bis sich die örtlichen Kader der Sache annahmen und die in der Hauptstadt Beijing beheimatete Qinghua-Universität mit der Erforschung beauftragte. Die Ausbeute indes war nicht gerade reichlich.

Es wurde eine Handvoll Tonscherben gefunden, welche der Jin-Dynastie zugeordnet wurde, die von 265 bis 420 n. Chr. währte. Desgleichen ein paar eiserne Werkzeuge und - sehr interessant! - Eine Reihe versteinerter Dinosaurierspuren. Ich konnte die paar Artefakte in einer kleinen Glasvitrine begutachten, die sich im Eingangsbereich der Höhle Nr. 2 - eine jener Kavernen, die zugänglich sind - befindet. Doch wie alt mag diese „Unterirdische Welt von Huashan“ nur sein, welche Hinweise gibt es auf ihre Entstehung?

Chronisten erwähnten die Existenz dieser mysteriösen Unterwelt erstmalig in der „Periode der Drei Reiche“ (221 bis 280 n. Chr.). Dies sagt indes nichts aus. Denn die ganze Anlage dürfte, schon aufgrund ihrer megalithischen Ausprägung, wesentlich älter sein. Sie stammt möglicherweise aus prähistorischen Zeiten. Weltweit ist es übrigens ein sehr verbreitetes Phänomen, dass die Anlagen umso gewaltiger ausgeführt sind, je älter sie ins Grau der Zeiten zurückreichen. Da wurde geklotzt, und nicht wie in jüngeren Zeiten üblich, gekleckert.

Hektar statt Quadratkilometer

Als ich von Luc Bürgin von den unterirdischen Rätselhöhlen vernahm, war da noch die Rede von einer Ausdehnung, die möglicherweise in die Hunderte Quadratkilometer gehen sollte. Anlässlich meines Besuches dort stellte ich jedoch fest, dass da wahrscheinlich ein Umrechenfehler sich eingeschlichen hatte. Beispielsweise sollte die Ausdehnung der größten zugänglichen Höhle, der „Nr. 35“, unglaubliche 12,8 Quadratkilometer betragen.

Tatsächlich sind es jedoch etwas über 12 Hektar (ein Quadratkilometer hat 1000 x 1000, also eine Million Quadratmeter, ein Hektar dagegen 100 x 100, also zehntausend Quadratmeter). Dies kommt der Sache schon näher. Denn wie mir mein örtlicher Reiseführer, Herr Zhou Haijun, erklärte, besitzt jener Gebirgsstock, unter dem sich alle Höhlen befinden, eine Ausdehnung von etwa 7,5 Quadratkilometer. Durch die mysteriösen Grotten sei er jedoch „ausgehöhlt wie ein Schweizer Käse“ – unter dieser Prämisse dürfte die Gesamtausdehnung aller 36 Höhlen zwischen fünf und sechs Quadratkilometern liegen. Immer noch eine Menge und sensationell dazu!

Denn auch mit diesen Dimensionen bricht das unterirdische Reich von Huashan alle Rekorde. Begibt man sich in die zugänglichen Höhlen Nr. 2 und Nr. 35, so fallen die geradezu unüberschaubaren Hallen und Verzweigungen auf. Man hat fast den Eindruck, sich in einem unterirdischen Flugzeughangar zu befinden.

Wie mit dem Buttermesser geschnitten

Wo man auch hinblickt, gibt es Felsbalken, Nischen, Kanten und Ecken sowie auf dem Kopf stehende Treppenstufen, die scheinbar in Nichts führen. Monumentale Pfeiler, die so wuchtig sind, dass sie mehrere Männer mit ihren Armen kaum zu umfassen vermögen, stützen die Decken der dem Fels anvertrauten Anlage, die an einen vorzeitlichen Atombunker denken lässt. Ein paar dieser Pfeiler haben gar die Dimensionen eines Einfamilienhauses. Alles scheint wie mit einem Buttermesser aus dem Fels geschnitten, so exakt sind die Bearbeitungen.

Höhle Nr. 35 besteht aus insgesamt 36 ineinander verschachtelten Hallen. Steigt man in tiefere Teile hinab, so fällt an der Gestaltung der Decke auf, dass sie in ihrem Inneren exakt den Konturen folgt, die das Gebirge vorgibt. Eine bauliche und vermessungstechnische Meisterleistung, die ihresgleichen sucht!

Ich habe in Kappadokien (Türkei) mehrere unterirdische Städte besucht und darüber gestaunt, mit welcher Präzision und Planung diese in unbekannter Vorzeit realisiert wurden. Aber diese Touristenattraktionen verblassen neben dem neuen Weltwunder aus dem Reich der Mitte. Insgesamt 26 Stützpfeiler von hausähnlichen Ausmaßen stabilisieren die bis dato größte freigelegte Kaverne.

Im tieferen Teil von „Höhle Nr. 35“ trifft man immer wieder auf mit Wasser gefüllte Becken; diese werden laufend abgepumpt, weil der ansteigende Wasserspiegel - Höhle 35 reicht sogar noch mehrere Meter unter die SohIe des nahen Xin'an-Flusses - sonst bald ein Betreten unmöglich machen würde. Das riesige, quadratische Eingangstor zu „Höhle Nr. 35“ würde übrigens vieI besser zu einer unterirdischen Kommandozentrale wie dem „Cheyenne Mountain Complex“ in Colorado passen, als zu einer wahrscheinlich prähistorischen Höhlenwelt.

Wackelige Bootsfahrt

Zu allem muss man auch noch gewahr sein, dass die künstlich errichteten Höhlen erst mühsam von Schotter und Geröll befreit werden mussten. Doch es wurde nur etwa ein Drittel ausgeräumt, so dass man im Grunde genommen fast an den Höhlendecken umherspaziert. Was mag sich dem Betrachter erst eröffnen, würde man die Kavernen voll und ganz freilegen!

Etwas abseits liegt „Höhle Nr. 24“, deren Eingänge großteils unter Wasser liegen. Nach Überwindung eines Höhenzuges kommt man zu einem künstlich angelegten See, der erst mit einem Motor-Sampan überquert sein will. Dann geht es weiter mit kleinen, wackeligen Ruderbooten, mit denen man in einen tropischen Flusslauf einfährt. Üppige Vegetation zu beiden Seiten des Tropenflüsschens, ist man vollauf damit beschäftigt, nicht ins Wasser zu fallen - oder Mitfahrer daran zu hindern, aus Unachtsamkeit und zwecks besseren Fotografierens aufzustehen und so das Boot zum Kentern zu bringen.

„Höhle Nr. 24“ besticht durch die geradezu kubistisch aus dem Fels „herausgeschossenen“, monolithischen Säulen. Bei der Besichtigung per Ruderboot heißt es dann im Inneren den Kopf einziehen, weil es plötzlich sehr eng hergeht. Was würde man finden, wenn man auch hier das Wasser abpumpen würde?

Besucher aus dem All?

In allen bisher geöffneten Kavernen finden sich, maschinellen Bearbeitungsspuren nicht unähnlich, rätselhafte Gravuren an Decken und Wänden. Viele der Ritzungen zeigen Linien, die plötzlich im rechten Winkel die Richtung ändern - Strukturen also, welche die Natur nicht kennt. Einige Bearbeitungen erwecken den Eindruck, als sei hier mit modernsten Hochleistungswerkzeugen gearbeitet worden. Und partielle Abplatzungen lassen an Spritzbeton denken, der mit Hochdruck aufgetragen und bearbeitet wurde!

Die Archäologen sind ratlos über Herkunft und Zweck der mysteriösen Anlage. Verheimlicht wird sie nicht; es findet sogar schon ein (bescheidener) Inlandstourismus statt. Einmal mehr wurde ich vor Ort daran erinnert, dass das moderne China unkonventionellen Erklärungen heutzutage ungewöhnlich offen gegenübersteht. Denn an einigen exponierten Stellen nahe dem gewaltigen Labyrinth wird darauf hingewiesen, dass diese Hinterlassenschaften möglicherweise nicht auf irdische Urheber zurückgehen.

An einem nahen Berghang verkünden große Schriftzeichen:
„Hier existiert eine andere Welt.“ Und auf einer Schautafel - man stößt rechterhand auf sie, wenn man die schwankende Hängebrücke hinter sich gebracht hat - fand ich die folgende Möglichkeit, die bei vergleichbaren Stätten in unseren Breiten undenkbar wäre:

„Manche glauben, dass Besucher aus dem Weltall die Anlage in prähistorischer Zeit errichteten.“ Was wollen wir mehr?

Aus "UFO-Nachrichten" Nr. 439 (Sept./Okt. 2015)

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